Saphir

Der Name Saphir bedeutet im griechischen soviel wie "blau". Tatsächlich bezeichnete man in der Antike viele unterschiedliche Edelsteine allein aufgrund ihrer Farbe als Saphir, so zum Beispiel auch den blauen Lapislazuli. Seit man um ca. 1800 feststellte, dass Rubine und Saphire eigentlich zu einem Mineral, dem Korund gehören, wurde nur noch blauer Korund Saphir genannt, alle roten Korunde wurden als Rubin bezeichnet und alle andersfarbigen Saphire erhielten teilweise kunstvolle Fantasienamen. Heutzutage werden alle Korunde in Edelsteinqualität farbunabhängig als Saphir bezeichnet, mit Ausnahme des roten Rubins, des seltenen orangerosafarbenen Padparadscha-Saphir und dem farblosen Leukosaphir.
Viele der Saphire auf dem Weltmarkt haben Ihre prächtigen Farben durch künstliche Nachbesserung erhalten, vor allem durch das Brennen von Saphiren, die von natur aus nur blasse Farben zeigen. Eine Behandlung mit Beryllium ist ebenfalls üblich. Hierbei werden Saphire zusammen mit Beryllium erhitzt, woraufhin die Saphire eine Art farbigen Überzug durch das Beryllium erhalten. Solche Saphire müssen als behandelt deklariert werden.
Die kostbarsten naturfarbenen Saphire stammen aus Myanmar (Mogok) und Kashmir - die Vorkommen in Kashmir scheinen erschöpft zu sein. Die begehrteste Saphirfarbe ist nach wie vor der intensive Blauton. Die teuersten Blautöne werden Kashmirblau (nur Steine aus Kashmir zeigen diesen speziellen Blauton) und Kornblumenblau (ein besonders intensives, nicht zu dunkles reines blau) genannt.
Durch die hohe Nachfrage nach Saphir werden mittlerweile auch Qualitäten im Facettenschliff geschliffen, für die man eigentlich früher aufgrund mangelnder Qualität nur den Cabochonschliff vorgesehen hätte. Meistens relativ preiswert ist mitternachtsblauer (oder midnight blue) Saphir, der eigentlich eher schwarz und undurchsichtig und somit ohne Feuer ist. Es werden auch zunehmend andersfarbige Saphire und Rubine mit einem Facettenschliff versehen, obwohl die Steine eigentlich trotz des Schliffes kein echtes Feuer im Stein entwickeln können, da einfach das Licht - die nötige Transparenz im Stein - fehlt.
Saphire
Bunte Saphire aus Sri Lanka


Saphir
Saphirkristall aus Tansania


Saphir
Saphirkristall aus Sri Lanka


Saphir
Blauer Saphir aus Sri Lanka
Rubin
Sternsaphir aus Sri Lanka


Rubin
Berylliumbehandelter Saphir


Rubin
Seltener 12-strahliger Sternsaphir
Der Saphir ist seit Jahrtausenden einer der drei großen, beliebten Farbedelsteine, dem Smaragd, dem Rubin und eben dem Saphir. Ähnlich wie bei dem Rubin konnte Saphir früher nicht vom Edelstein Spinell unterschieden werden, beide Edelsteine wurden als Saphir bezeichnet. Roter Spinell wurde wie der rote Rubin und der Granat Karfunkelstein genannt. Aufgrund seiner hohen Härte von 9 (Diamant hat eine Härte von 10) und seiner intensiven Farbe wurden dem Saphir mächtige Kräfte zugeschrieben. Kaiser Karl der Große trug bei der Öffnung seines Grabes im Jahr 1166 einen Talisman aus einem großen blauen Saphir. Es gibt kaum eine berühmte Herrscherkrone, in die kein Saphir gefasst ist.
Die Förderländer für diesen begehrten Edelstein haben sich seit der Antike wenig geändert. Noch immer fördern Myanmar und Sri Lanka die besten Qualitäten, allerdings werden mittlerweile auch in Afrika Saphire guter Qualität in intensiven Farben zu Tage gebracht. Australien ist zu einem großen Förderland für blaue Saphire geworden, allerdings sind fast alle Saphire dunkelblau oder mitternachtsblau und von mittlerer bis geringer Qualität.
Einige Saphire im Cabochonschliff zeigen einen Sterneffekt, den sogenannten Asterismus. Bei Sonnen- oder Punktlicht zeigt sich ein Lichtstern auf dem Stein, der je nach Lichteinfall über die Oberfläche wogt. Sternsaphire sind beliebte Sammler- und Schmucksteine.
Chemische Formel Al2o3
Mineralklasse Aluminiumoxid
Härte 9
Dichte 3,95-4,03g/cm3
Lichtbrechung 1,762-1,778
Farbe fast alle Farben außer rot
Strichfarbe weiß
Kristallsystem trigonal
Spaltbarkeit keine
Bruch muschelig